Faire Kakaopreise Jetzt!

Das Inkota-Netzwerk schreibt uns:

Seit Jahrzehnten versprechen die großen Schokoladenunternehmen, Armut und Kinderarbeit im Kakaosektor zu beenden. Doch sie sind nicht bereit, einen fairen Preis für Kakao zu bezahlen. Schluss damit! Fordern Sie mit uns Milka, Lindt & Co. auf, einen fairen Preis für Kakao zu bezahlen.In fast allen Schokoprodukten steckt Kinderarbeit. Während am Ostersonntag in deutschen Gärten fröhlich die Lindt-Hasen oder Milka-Eier gesucht werden, müssen Kinder in Ghana dafür auf der Plantage schuften. Das ist nicht fair! Der Hauptgrund für Kinderarbeit im Kakaoanbau ist Armut. Allein in Ghana und Côte d’Ivoire müssen 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten, weil ihre Eltern sich keine bezahlten Arbeitskräfte leisten können. In Côte d’Ivoire müsste sich der Kakaopreis mindestens verdoppeln, um existenzsichernd zu sein. 

Faire Schokolade beugt Kinderarbeit vor



Würden Schokoladenunternehmen den Kakaobäuer*innen einen fairen Preis für ihren Kakao bezahlen, wäre das ein großer Schritt, um Kinderarbeit im Kakaoanbau zu beenden. Daher fordern wir gemeinsam mit vielen Aktiven, die großen Schokounternehmen auf: Schokolade muss endlich fair werden! 

Sie können unseren Protest unterstützen und die Petition an die acht größten Schokoladenunternehmen unterzeichnen. Alle gesammelten Unterschriften werden wir Ende 2024 an die Schokoladenindustrie übergeben. 

Unser Protest wirkt!

Im vergangenen Jahr machten wir auf die fürchterlichen Auswirkungen des Pestizideinsatzes im Kakaoanbau aufmerksam. Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Unterstützer*innen zeigte die Aktion Wirkung: Nestlé, Ritter Sport und Mars waren bereit, mit uns über den Pestizideinsatz in ihren Lieferketten zu sprechen und die Forderungen zu diskutieren. Damit haben wir die Gefahren des Pestizideinsatzes als menschenrechtliches Risiko im Kakaoanbau erstmals auf die Agenda der Schokoindustrie gesetzt. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Osterhasen protestieren für faire Kakaopreise

Bereits zum elften Mal rufen wir Osterhasen zum Streik auf. Sie protestieren deutschlandweit für faire Schokolade. In über 30 Städten gehen zwischen Anfang März und Mitte April Aktivist*innen als Osterhasen verkleidet auf die Straße. Sie fordern ein Ende der unfair niedrigen Preise und informieren Passant*innen über die Bedingungen im Kakaoanbau. Sie möchten mitstreiken? Für Fragen und Unterstützungsbedarf stehen wir Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Melden Sie sich einfach bei uns unter makechocolatefair@inkota.de.

Jetzt faire Kakaopreise fordern

Vielen Dank, dass Sie mit uns für faire Kakaopreise streiten. 

Solidarische Grüße 

Birgit Eichmann
Bildungsreferentin Nachhaltiger Kakao

Das INKOTA-netzwerk e. V. ist eine entwicklungspolitische Organisation mit Hauptsitz in Berlin. Sie wurde 1971 als ökumenischer Arbeitskreis in der DDR gegründet und arbeitet seit 1990 als unabhängiger gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Zu den Mitgliedern gehören entwicklungspolitische Basisgruppen, Kirchgemeinden, Weltläden und Einzelengagierte. Eine Regionalstelle befindet sich in Dresden.




Wer zahlt für unseren Konsum

Die vermeintliche Schnäppchenjagd am Black Friday hat auch Schattenseiten: Ob Fast Fashion, Kosmetika oder Elektrogeräte - oft leiden Umwelt, Menschen und unser Klima!

Am Black Friday einfach mal durchs Internet stöbern, sich von der Werbung inspirieren lassen? Davon rät Elke Salzmann vom Bundesverband der Verbraucherzentrale ab.



Wir sind zwar auch daran interessiert, dass Verbraucher günstig kaufen können. Doch Marketing-Aktionen wie der Black Friday tragen nicht zu nachhaltigem Konsum bei.

Elke Salzmann, Bundesverband der Verbraucherzentrale

Die aggressive Werbung animiere Konsumenten zu Spontankäufen - und die seien selten sinnvoll, so die Verbraucherschützerin.

Auf wessen Kosten geht der Black Friday?

"Menschen, Umwelt und unser Klima", sagt Viola Wohlgemuth von Greenpeace. Entlang gesamter Lieferketten bemängelt sie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.

Kaufen wir also neue Elektrogeräte, tragen wir dazu bei, dass noch mehr Rohstoffe abgebaut werden. Zusätzlich hat die Pandemie bestimmte Arbeiter aus dem Niedriglohnsektor hart getroffen.

Während Firmen wie Adidas in der Coronakrise hierzulande unter einen Rettungsschirm springen konnten, sind Fabrikmitarbeitende in Asien stellenweise fast verhungert.

Viola Wohlgemuth, Greenpeace

Auch die Umwelt werde stark gefährdet: Der Einsatz von Plastik und Chemikalien, vor allem in der Textilbranche, sei ein Riesenproblem. Sie verunreinigen das Grundwasser, führen dazu, dass Flüsse und Meere kontaminieren und Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren.

Wie können wir nachhaltig konsumieren?

Wie lange halten die Sneaker, bis sie kaputt gehen? Wurden sie unter menschenwürdigen Bedingungen produziert? War die Herstellung klimaneutral? "Diese relevanten Informationen werden Konsumenten schlicht nicht zur Verfügung gestellt", kritisiert Verbraucherschützerin Salzmann.

Deshalb ist es für Verbraucher unglaublich schwer, nachhaltig zu konsumieren.

Elke Salzmann, Bundesverband der Verbraucherzentrale

Das zu lösen, sei nicht Aufgabe der Verbraucher, sondern der Politik. Ohne diese Informationen könne der Verbraucher sich einzig am Preis orientieren. Doch der lässt eben außer Acht, wie lange ein Produkt tatsächlich hält oder welchen Preis Mensch und Umwelt für die Herstellung zahlen.

Ein Thema findet man auf fast jeder Unternehmens-Webseite: Nachhaltigkeit. Viel zu oft sei das, was man dort liest, allerdings nur Greenwashing. "Oft sind die Aussagen schwammig und nicht durch Dritte verifiziert", sagt Salzmann.

Jeder kann seine Produkte 'umweltfreundlich' nennen. Der Begriff ist weder klar definiert noch geschützt.

Elke Salzmann, Bundesverband der Verbraucherzentrale

Auch Greenpeace steht großen Online-Händlern wie Amazon äußerst kritisch gegenüber. "Das Konzept ist absurd", sagt Wohlgemuth. "Einerseits versucht sich Amazon mit Nachhaltigkeit zu rühmen: Beim Kauf würde man praktisch noch das Klima schützen. Andererseits zerstört der Konzern Retouren und Neuwaren, die Platz im Regal beanspruchen, baut ständig neue Logistikcenter und kauft eine eigene Flugflotte, um noch schneller noch mehr verkaufen zu können."


Quelle: ZDF Online-Nachrichten - den ganzen Artikel vom ZDF finden Sie unter:
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/black-friday-nachhaltigkeit-verbraucher-kritik-shopping-100.html




Weltladentag 2021

Es geht ums Ganze

Unsere Art zu leben und zu wirtschaften ist nicht zukunftsfähig. Um ein gutes Leben für uns alle auf diesem Planeten zu ermöglichen, braucht es einen grundlegenden Wandel. Der Faire Handel kann dabei als Kompass dienen.

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen. Wir beobachten tiefgreifende sozio-ökonomische und ökologische Krisen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden viele davon weiter verschärfen. In weiten Teilen der Welt nimmt die soziale Ungleichheit zu, Umweltzerstörung und Klimawandel schreiten voran. 

Zum Weltladentag am 8. Mai 2021 laden wir Sie zur Reflektion des Themas an einem Tapeziertisch vor unserem Laden ein.

Lesen Sie auch einen Artikel in der Heilbronner Stimme vom 7. Mai 2021 von unserer Mitstreiterin Paula Friedrich im Weltladen Weinsberg hier oder unter Menüpunkt "Faire" Presse und unsere Bilder zur Aktion in Neckarsulm.



Es ist offensichtlich: Unsere Art zu leben und zu wirtschaften ist nicht zukunftsfähig. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion, der Verlust von Tier- und Pflanzenarten und die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse vieler Menschen machen deutlich: Es muss eine Veränderung her, und zwar schnellstmöglich. Doch trotz der globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung steuern wir mit unserem Produktions- und Konsumverhalten weiter in Richtung Ausbeutung des Planeten und seiner Bewohner*innen.

Wie kann die Menschheit den Wandel zu einer dauerhaft umwelt- und sozialverträglichen Wirtschafts- und Lebensweise gestalten, um die planetaren Leitplanken einzuhalten? Und wie kann dies global gerecht gestaltet werden, um niemanden zurückzulassen?

Ist das System relevant?

Immer mehr Akteure stellen die Systemfrage und sprechen sich für eine sozial-ökologische Transformation, also einen grundlegenden Umbau unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems aus. Es sind in den letzten Jahren zahlreiche Lösungsansätze, Gruppen, Initiativen und Bewegungen entstanden, die alternative Wirtschafts- und Lebensformen jenseits des Wachstumsparadigmas denken und leben: Solidarische Landwirtschaft (Solawi), Gemeinwohlökonomie, Postwachstumsbewegung und viele mehr.

Auch in den Wirtschaftswissenschaften mehren sich die Stimmen, die eine reine Profit- und Gewinnmaximierung als oberstes Ziel des Wirtschaftens in Frage stellen. So veröffentlichten im September 2018 mehr als 200 Wissenschaftler*innen, darunter auch renommierte Ökonom*innen wie Niko Paech oder Kate Rateworth, einen offenen Brief mit dem Titel „Schluss mit WachstumWachstumWachstum“. Darin forderten sie die Europäische Union auf, das Streben nach Wirtschaftswachstum als oberstes politisches Ziel zu überdenken.

Es ist Zeit für einen Tapetenwechsel

Weitermachen wie bisher ist keine Option, wenn wir alle und unsere nachfolgenden Generationen auf diesem Planeten ein gutes Leben führen wollen. Allein die ökologische Krise drängt uns zu einem schnellen Handeln. Die EU will bis 2050 klimaneutral werden – doch das wird nicht reichen. Wie könnte eine Alternative also aussehen? Hierauf gibt es keine einfache Antwort, ebenso wenig wie zu der Frage, wie wir zu einem solchen System gelangen können. Wir müssen bereit sein, eine Bandbreite an Ideen, Ansätzen und politischen Strategien auszuprobieren.

Die Weltladen-Bewegung will rund um den Weltladentag am 8. Mai 2021 zu einem Austausch darüber einladen, wie wir gemeinsam eine faire und nachhaltige Zukunft gestalten können. Dazu werden bundesweit und in den Sozialen Medien verschiedene Aktionen stattfinden. Wie ist es mit dir? Bist du bereit, alte Tapeten abzureißen und den Tapetenwechsel mitzugestalten?

Wovon braucht die Welt mehr?

Mit dem Weltladentag 2021 will die Weltladen-Bewegung auf die Werte aufmerksam machen, die zu einem gesellschaftlichen Wandel und zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen:

#Solidarität – Gemeinsam mehr bewegen

#Gleichberechtigung – Partnerschaftliches Miteinander

#Dialog – Perspektiven wechseln

#Nachhaltigkeit – Im Einklang mit Mensch & Umwelt

#Respekt – Begegnung auf Augenhöhe

#Politisches Engagement – Mit starker Stimme mitgestalten

#Transparenz – Aufrichtig kommunizieren

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Welt mehr davon braucht und weniger Konkurrenz, Spaltung und Beschleunigung. Und dafür setzen sich die Fair-Handels-Akteure weltweit tagtäglich ein.

Wie wir in unserem Alltag dazu beitragen können, diese Werte in unserer Gesellschaft zu stärken, zeigt die Aktion #GönnDirWandel. 35 Handlungsimpulse bieten Inspiration für mehr Dialog, Respekt, Solidarität, Transparenz, Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit und politsches Engagement.

Text: Weltladen-Dachverband




Endlich: Das Lieferkettengesetz kommt!

Ein Meilenstein ist geschafft: Am 14. Juli präsentierten die Bundesminister Heil und Müller bei einer Pressekonferenz die vorläufigen Ergebnisse der letzten Unternehmensbefragung: Lediglich 22% der befragten Unternehmen kommen den Anforderungen aus dem Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte nach. Damit steht fest, dass die Vorgabe aus dem Koalitionsvertrag nicht erreicht wurde und nun ein Gesetz erarbeitet werden muss.



Und genau das haben die beiden Minister angekündigt! Der Widerstand der Wirtschaft ist immens, doch laut Spiegel steht die Bundeskanzlerin hinter dem Vorhaben. Damit sind wir unserem Ziel ein großes Stück nähergekommen. Doch damit es auch ein ambitioniertes Lieferkettengesetz mit klaren Haftungsregeln wird, müssen wir weiter unsere Mindestanforderungen in die politische Debatte einbringen. Wir dürfen jetzt nicht lockerlassen: Noch bis Ende Juli könnt ihr unsere Petition bewerben. Außerdem könnt ihr auf eure Bundestagsabgeordneten zugehen.

Text und Bild: Weltladen Dachverband




Make chocolate fair

Noch immer gehören Hunger, Armut und missbräuchliche Kinderarbeit zum Alltag in den Kakaoanbauregionen. Die europäische Kampagne Make Chocolate Fair! setzt sich für bessere Lebenbedingungen von Kakaobauernfamilien ein und fordert das Ende missbräuchlicher Kinderarbeit.



Das Kampagnenbündnis macht sich für einen nachhaltigen und diversifizierten Kakaoanbau ein, der die Umwelt schützt und gleichzeitig, die Einkommenssituation der Kakaobäuerinnen und -bauern verbessert.

Die Kampagne Make Chocolate Fair! fordert Schokoladenunternehmen,
Kakaoverarbeiter und Regierungen dazu auf ihre Bemühungen zur
Verbesserung der Lebenssituation von Kakaobauernfamilien zu verstärken.
Schokoladenunternehmen sind die Hersteller des Endprodukts von Kakao.
Sie tragen maßgeblich eine Verantwortung für die Einhaltung von
Menschen- und Arbeitsrechten beim Kakaoanbau. Auch VerbraucherInnen
stehen in der Verantwortung: Als Endkonsumenten müssen sie faire
Schokolade einfordern und beim Kauf auf nachhaltig zertifizierte
Schokolade achten.

Aktion #nachgehakt: Wie fair ist meine Lieblings-Schokolade?

Im Dezember 2015 überreichten AktivistInnen von Make Chocolate Fair! 122.826 Unterschriften an den Dachverband der Europäischen Süßwarenhersteller CAOBISCO in Brüssel. Die Schokoladenindustrie versprach, Bemühungen im Kampf gegen Kinderarbeit zu verstärken und sich für eine Verbesserung der Einkommen von Kakaobauernfamilien einzusetzen. Doch süße Versprechen reichen nicht aus. Damit den Worten auch Taten folgen, können VerbraucherInnen mit der Aktion: #nachgehakt die Schokoladenunternehmen an ihre Versprechen erinnern.